Frauenbilder Zwiegespräche

Ilse Lorenzen

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Ein Teil der gezeigten Potraits entstand zwischen 1992 und 1993 im Atelier von P. P. Mattäi. Andere habe ich in meiner Wohnung gemalt oder gezeichnet. Bevor ich anfing Frauen zu malen, habe ich sie ein Jahr lang nur gezeichnet.

Ich schaute sie an, ihr Gesicht und ihre Figur. Es schien das Äußere zu sein, das ich malen wollte, aber es entstand viel mehr, als ich erwartet hatte. Ich merkte, dass ich anfing die Personen, die ich malte, zu lieben. Ich merkte, dass wir ein Gespräch ohne Worte führten. Ich erfuhr, dass das, was da passierte, manchmal Freude auslöste, aber auch Angst. Zeitweilig wurde die Angst so groß, dass ich aufhören wollte mit den Potraits, wenn eine Frau sagte, ich malte mehr als sie zeigen wollte, wenn ich erschreckt war über das, was da entstand. Schließlich fragte ich mich, wen ich eigentlich malte, sie oder mich.

Mein Versuch einen Menschen zu malen oder zu zeichnen, hatte zu einer Zwiesprache geführt, die ich nicht erahnt hatte, die ich mit Worten nicht beschreiben möchte, die eine Unruhe in mir erzeugt, die mich gleichzeitig immer wieder anzieht.

Ilse Lorenzen
April 2005