Ausstellung von Deutsche Bank & Solomon R. Guggenheim Foundation vom 04.02. bis 23.04.06, Unter den Linden

... Ende der 1990er zur Jahrtausendwende befasste sich Anne Darboven intensiv mit Zeit- und Jahrhunderthemen. Sie stellte sich die Frage, was dieser Moment für sie selbst bedeutete und welche Position man generell zur Kunst des 20. Jahrhunderts beziehen konnte. Sie entschied sich eine Fin-de-Siècle-Installation zu gestalten, in der sie neben der typischen Markierung der Zeit durch sytematische Zahlennotationen ein Leitmotiv der 1990er-Jahre aufgriff, nämlich die Suche nach archetypischen Persönlichkeiten, in denen sich der Geist der vergangenen hundert Jahre wiederspiegelte. Für sie kam nur eine Figur infrage: Pablo Picasso. ...

... Für das Deutsche Guggenheim hat Hanne Darboven eine Installation mit 9720 Blättern geschaffen, die ihre handgeschriebenen numerischen Notationen tragen und in 270 handbemalten Bilderrahmen präsentiert werden. Die Schrifttafeln werden mit einer Reihe zusäztlicher Elemente kombiniert.

- Pablo Picassos Gemälde Sitzende Frau in türkischer Tracht (1955) als Lithografie
- eine Gruppe gekaufter oder eigens angefertigte Skulpturen (Büste Picassos im römischen Stil bis zu Eseln aus Birkenzweigen von polnischen Kunsthandwerkern, Ziege aus Bronze (1994))
- Opus 60, eine neue Orchesterkomposition für 120 Stimmen ...

... Mit der Installation wird ein vielschichtiges Doppelpotrait der Künster Pablo Picasso und Anne Darboven gezeichnet, mit dem die Rolle des Wiederholens und Zitierens in der Kunst genauer zu erfassen versucht wird. Anne Darboven hinterfragt die Idee des persönlichen Stils sowie die Praxis, sich direkt auf das Werk eines anderen Künstlers zu beziehen, um ihn zu ehren oder um eigene kreative Zielsetzungen zu verwirklichen. Die Frage der Orginalität steht somit im Mittelpunkt der Ausstellung. ...

Quelle: Faltblatt zur Ausstellung Hanne Darboven, Hommage á Picasso, vom 4.2. bis 23.4.2006

www.deutsche-guggenheim.de

Berlin, März 2006
Axel Arendt

Tipp: F bzw. PF11 drücken, dann sieht man mehr.

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